Interreg Österreich-Bayern 2014-2020

Erfolgreicher Wirtschaftsgipfel auf der Zugspitze: Perspektivenwechsel und grenzüberschreitendes Unternehmens-Speed-Dating setzen Impulse gegen den Fachkräftemangel

14. Oktober 2025

Erfolgreicher Wirtschaftsgipfel auf der Zugspitze: Perspektivenwechsel und grenzüberschreitendes Unternehmens-Speed-Dating setzen Impulse gegen den Fachkräftemangel

Zugspitze, 14. Oktober 2025 – Lohnt sich ein Perspektivenwechsel? Über 100 Unternehmerinnen und Unternehmer aus den Landkreisen Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau sowie aus Tirol beantworteten diese Frage mit einem klaren Ja, als die ZugspitzRegion gemeinsam mit dem Unternehmerverein Garmisch-Partenkirchen und der Wirtschaftskammer Tirol zum ersten Wirtschaftsgipfel auf Deutschlands höchstem Gipfel einlud. Unter dem Motto „Zukunft grenzenlos gestalten“ bot die besondere Kulisse einen idealen Rahmen für neue Blickwinkel, konkrete Lösungsansätze und gelebte Zusammenarbeit über Grenzen hinweg.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein grenzüberschreitendes Unternehmens-Speed-Dating zwischen Außerfern, dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen und dem Seefelder Plateau/Innsbruck Land. In kurzen, strukturierten Gesprächen knüpften die Teilnehmenden neue Unternehmenskontakte und vertieften den Austausch zu zentralen Themen wie Fach- und Arbeitskräfte sowie Aus- und Weiterbildung. Die Gespräche befassten sich nicht nur mit aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen, sondern zeigten auch auf, wie Unternehmen durch Vernetzung und gemeinsames Handeln resiliente Strukturen aufbauen können. Inspirierende Impulse setzten der Unternehmer-Talk mit Christian und Felix Neureuther sowie das KI-Podium mit Andreas Preißer von der Bayerischen KI-Agentur und Gabriel Werner, Cloud-Architekt bei Google, moderiert durch Bianca Hainisch. Die Diskussionen beleuchteten Chancen und Anforderungen der digitalen Transformation und Künstlichen Intelligenz – praxisnah und mit unmittelbarer Relevanz für die regionale Wirtschaft.

Der Wirtschaftsgipfel ist Teil des Interreg-Projekts "Grenzüberschreitendes Unternehmens-Speed-Dating zwischen Außerfern - Landkreis GAP und Seefelder Plateau" (Projektnummer BA0300191), das als Kleinprojekt im Zeitraum vom 01.01.2024 bis 16.12.2025 unter der Aktion „Grenzenlose Wissensgesellschaft“ umgesetzt wird. Leadpartner ist der Werbe- und Ausstellungsverein Reuttener Bezirksmesse, Projektpartner die Zugspitz Region GmbH, Abteilung Wirtschaft. Bei Gesamtkosten von 26.320 € wurden Mittel in Höhe von 19.740 € beantragt, der EFRE-Fördersatz beträgt 75%. Mit der Erweiterung des EZWK-Gebiets auf Außerferner Seite umfasst die Kooperation seit Beginn der neuen Interreg-Förderperiode den gesamten Bezirk Reutte und schafft so den Anreiz, Wirtschaftstreibende aktiv zusammenzubringen und tragfähige Netzwerke aufzubauen. Projektinhalt sind zwei groß angelegte Vernetzungsveranstaltungen in Form von Unternehmens-Speed-Datings auf der Zugspitze – einmal aus österreichischer, einmal aus deutscher Perspektive. Der erste Termin fand im September 2024 auf österreichischer Seite statt; das zweite Speed-Dating am 14.10.2025 verknüpft mit dem Wirtschaftsgipfel die grenzübergreifende Zusammenarbeit und führt den begonnenen Dialog fort.

Der Projektansatz reagiert auf einen spürbaren Mangel an Arbeits- und Fachkräften beiderseits der Grenze. Eine Untersuchung der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) durch Prognos prognostiziert für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen für das Jahr 2035 ein Arbeitskräftesaldo von -13,2%. Auf Tiroler Seite verdeutlicht eine aktuelle WIFO-Prognose die Dringlichkeit, indem sie für das Jahr 2022 Monate mit mehr als 20.000 offenen Stellen ausweist. Gerade im ländlichen Raum wird die Besetzung und Bindung von Arbeits- und Fachkräften branchenübergreifend zur Herausforderung. Die Pendlerströme aus dem Außerfern mit rund 33.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zeigen die Durchlässigkeit der EU-Grenze: Im Jahr 2021 pendelten etwa 800 Personen aus und rund 1.700 Personen ein. Vor diesem Hintergrund setzt das Projekt auf grenzüberschreitende Sichtbarkeit, gemeinsame Karrierechancen und eine stärkere Positionierung der Region als attraktiver Arbeits- und Lebensraum.

Gemeinsames Ziel aller Beteiligten ist es, Unternehmen trotz bestehender Konkurrenzsituationen durch ein koordiniertes Auftreten zu vernetzen, Synergien und kritische Masse zu sichern, die Identifikation der Menschen mit der Region zu stärken und ausreichende Entwicklungsmöglichkeiten für Einzelne und ihre Partnerinnen und Partner sichtbar zu machen sowie Abwanderungstendenzen junger, gut ausgebildeter Menschen zu begegnen. Mit dem Wirtschaftsgipfel wurde ein wichtiger Grundstein für die Vertiefung des grenzübergreifenden Dialogs gelegt, den die Veranstalter entschlossen weiterführen wollen. Dank für die partnerschaftliche Zusammenarbeit gilt den Vorsitzenden Martin Hilleprandt und Katrin Eissler vom Unternehmerverein Garmisch-Partenkirchen, Simone Adelwart und Magdalena Schnitzler von der Wirtschaftsförderung Weilheim-Schongau sowie Wolfgang Winkler von der Wirtschaftskammer Tirol. Gemeinsam lässt sich die Zukunft der Region erfolgreicher gestalten.

Bilder (c): Zugspitz Region GmbH

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