Interreg Österreich-Bayern 2014-2020

KlimaAlps -Klimawandel sichtbar machen

Bewusstseinsbildung zum Klimawandel durch Ausbildung von Multiplikatoren zu regionalen KlimaPädagogen und Sichtbarmachen in der Landschaft durch KlimaTope - Konzeptionierung, Implementierung und Umsetzung in Tirol, Oberösterreich und im bayer. Oberland

Themenfeld:
Bildung und Natur
Projektnummer:
AB248
Projektzeitraum:
01.07.2019 - 30.06.2022
Projektart:
Großprojekt
Leadpartner:
Energiewende Oberland - Bürgerstiftung für Erneuerbare Energien und Energieeinsparung (EWO)
Projektpartner:
PP2 Naturpark Karwendel, PP3 Landkreis Garmisch-Partenkirchen, PP4 Betriebsgesellschaft Umweltforschungsstation Schneefernerhaus GmbH, PP5 Universität Innsbruck, PP6 Klimabündnis Österreich GmbH, Regionalstelle Oberösterreich
Gesamtkosten:
821.881 €
Mittel beantragt:
821.881 €
EFRE Fördersatz:
75%
Externer Link:

Der Lebensraum Alpen und im Speziellen die Gebirge reagieren besonders empfindlich auf den Klimawandel. Seit Mitte des 19.Jahrhunderts ist die Temperatur im Projektgebiet um fast 2 K gestiegen, verglichen mit einer globalen Zunahme um knapp 1 K. Dieser erhöhte Anstieg ist auch für die Zeit ab 1980 beobachtbar, in der global 0,5 K einer Temperaturzunahme von etwa 1 K in Österreich gegenüberstehen. Von großer Bedeutung – wenngleich statistisch deutlich schwerer zu erfassen – sind Änderungen der Extremereignisse. 
Direkte und indirekte Folgen sind in vielen Bereichen durch veränderte Umweltbedingungen sichtbar, z.B. in Land- und Forstwirtschaft durch die Zunahme von Schädlingen oder durch Veränderungen in der Tierwelt und Vegetation. 
Es ist wichtig zu erkennen, dass politische Übereinkommen oder technologischer Fortschritt alleine nicht ausreichen werden, um die Ziele des Klimaschutzes zu erreichen. Unbedingt erforderlich ist daher eine tiefgreifende und schnelle gesellschaftliche Transformation in Richtung Nachhaltigkeit - hier setzt KlimaAlps an. 

Die Ergebnisse von fachinhaltlichen Klimawandelprojekten und Anpassungsaktivitäten wurde bisher nur zielgruppenspezifisch (Politik, Wirtschaft, Interessensverbände, etc.) vermittelt, jedoch nur unzureichend in die Umweltbildung integriert. Weder in Deutschland noch in Österreich existiert eine Zusatzausbildung für Umweltbildner/Naturführer/Multiplikatoren, die sich mit dem Klimawandel, dessen Auswirkungen sowie den notwendigen Mitigations-, Adaptions- und Transformationsmaßnahmen beschäftigt. 

Bereits vorhandene Arbeiten, Angebote und Themenwege im Projektgebiet sollen durch KlimaAlps gebündelt und beworben werden - somit wird der Bewusstseinsbildung zum Thema Klimawandel in der breiten Bevölkerung ein größeres Gewicht verliehen. 

Der von den UN/ der UNESCO (Global Action Programme for ESD) immer wieder geforderten wissenschaftlichen Begleitung & Evaluierung der praktischen Umsetzung von BNE/KWB wird Rechnung getragen. Es wird eine langfristige institutionelle Zusammenarbeit aufgebaut, um die KlimaAlps-Ergebnisse dauerhaft anbieten zu können. 

Ziel von KlimaAlps: Erreichen eines Bewusstseinswandels der Bevölkerung (Touristen, Einheimische, Schulklassen) zum Thema Klimawandel in einem breiten Spektrum. 
Die Innovation liegt in den Synergieeffekten, die sich aus der Bündelung & Synthese der Erfahrungen, Perspektiven und Konzepte der unterschiedlichen Akteure in Theorie & Praxis von Klimawandelbildung ergeben. 
Um das Ziel zu erreichen, werden drei verschieden Pakete miteinander verknüpft: 

(1) KlimaPäd Weiterbildung
Zielgruppe: Natur-/Umweltpädagogen und Multiplikatoren. Die Ausbildung zum/zur KlimaPädagogen/*in soll dazu befähigen, aktuelles Wissen über den Klimawandel weiterzugeben und ihn vor der Türe sichtbar machen zu können.Die Ausbildung wird evaluiert, zertifiziert und in D & AT anerkannt. 
(2) KlimaTope 
Zielgruppe: Tages- und Urlaubstouristen, Schulen, Einheimische. 
Sie bieten in der Natur die Möglichkeit anhand der interaktiven Karte sowie der interaktiven Themenwege die verschiedenen Facetten des Klimawandels und dessen Auswirkungen & Anpassungsstrategien hautnah zu sehen und zu erleben. 
(3) KlimaAlps Netzwerk
Die Vernetzung mit ähnlichen Institutionen, die gemeinsame Erarbeitung eines Fortbildungskonzepts (KlimaPäd) und die Installation von KlimaTopen (Klimawandel vor der Haustüre sichtbar machen) soll Nachhaltigkeit und Wissenstransfer grenzüberschreitend langfristig stärken. Bereits bestehende Angebote & Themenwege werden über eine interaktive Karte für alle über das Internet zugänglich sichtbar gemacht und erhalten somit mehr Gewichtung. 

KlimaAlps beschäftigt sich mit der Klimawandel-Bildung im Alpenvorland und den Alpen. Klimawandel macht nicht Halt vor Staatsgrenzen. Die Naturräume sind geographisch grenzüberschreitend und können ganzheitlich nicht getrennt voneinander betrachtet werden. Gerade hinsichtlich des Umgangs mit dem Klimawandel und seinen Herausforderungen ist ein gemeinsamer Ansatz von elementarer Bedeutung. Der grenzüberschreitende alpine Raum ist vom Klimawandel und seinen Folgen auf sehr ähnliche Art und Weise betroffen: Die mittlere Erwärmung seit 1880 liegt bei ca. 2 K und damit um das doppelte höher als in den umliegenden Flachländern. Die Auswirkungen von Extremereignissen sind infolge der Topografie vielfältiger (z.B. Murgänge, Lawinen) und intensiver als dort. 

Im Rahmen des Interreg Kleinprojekts KlimaPädagoge (BY-23) konnten durch interaktive Workshops erste Ansätze für ein grenzübergreifendes Netzwerk zwischen Oberbayern und Tirol von Bildungseinrichtungen und -anbietern, Naturparken, landesnahen und touristischen Einrichtungen sowie Forschungseinrichtungen gemacht werden. Dieses dient als solider Grundstock bei der Umsetzung von KlimaAlps. Die Forschungseinrichtungen, Naturparke und Bildungseinrichtungen/-anbieter stehen auf beiden Grenzseiten vor sehr ähnlichen Herausforderungen.

Das naturräumlich umfassende Konzept zur Sensibilisierung der Bevölkerung zum Klimawandel soll gemeinschaftlich & grenzübergreifend erarbeitet und weitergeführt werden, wodurch eine deutlich höhere Gewichtung erreicht wird. Die länderübergreifende Zertifizierung ermöglicht eine dauerhafte, grenzüberschreitende Klimabildung. 

Jeder Partner hat individuelle Kernkompetenzen, die dem Gesamtprojekt zur Verfügung gestellt werden. Der gemeinsame Austausch von Wissen und Erfahrungen führt dazu, dass die beteiligten Institutionen gemeinschaftlich KlimaTope errichten und eine Ausbildung anbieten können.

https://www.klimaalps.eu/

https://www.energiewende-oberland.de/hp14253/Klimawandel-sichtbar-machen-KlimaAlps.htm

https://www.karwendel.org/interregprojekt-klimaalps/

https://www.youtube.com/channel/UCKK4759ehqEWXOKAZvZInnA/videos

http://www.courtenay.de/neuerscheinungen.html